Aktiv werden gegen die A33 Nord

Gemeinsam informieren und aktiv sein

Unser Ziel ist es, den Bau der A33 Nord zu verhindern. Wir wollen an alternativen Lösungen konstruktiv mitarbeiten. Dazu haben sich Menschen aus unserer Region zum Bündnis “Exit A33 Nord" zusammengeschlossen. Wir wollen Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Osnabrück informieren und mit Aktionen an die Öffentlichkeit treten. Gemeinsam unterstützen wir die Bürgerinitiative "Stoppt A33 Nord" und freuen uns über weitere Mitstreiter*innen. Kontakt: info@exit-a33nord.de


Wir lehnen den Bau der A33 Nord aus folgenden Gründen ab:

Umfangreiche Zerstörung wunderschöner Natur
• Steuergeldverschwendung: fast 200 Mio. Euro für knapp 10 km Straße
• Kaum Zeitersparnis: weniger als 5 Minuten
• Zerschneidung eines europäischen Landschaftsschutzgebietes (FFH-Gebiet)
• Gefährdung der Trinkwasserversorgung z.B. in Belm
• Verlust von 52 Hektar Ackerboden & Wald


Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die erste offizielle Kostenschätzung im Jahr 2014 lag bei 87 Mio. Euro. 2020 wurde sie auf knapp 170 Mio. Euro korrigiert. Im Jahr 2023 ist inkl. der aktuellen Baukostensteigerungen von ca. 20 % eher mit 206 Mio. Euro für 9,4 Kilometer Straße zu rechnen. Damit sinkt die Nutzen-Kosten-Abwägung nicht nur von 3,8 auf weniger als 2,0 (2020), sondern es ist eine noch schlechtere Wirtschaftlichkeit zu erwarten. Die prognostizierte Zeitersparnis liegt noch nicht einmal bei fünf Minuten und die volkswirtschaftlichen Umweltschäden sind dabei nicht einmal vollends erfasst.

Mit Politik ins Gespräch kommen
Standpunkte abfragen, Argumente darlegen

Alle Bürger*innen können mit Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker*innen sprechen und ihre Haltung zur A33 Nord thematisieren.


Aktueller Stand der Planung, Klageverfahren

Die Autobahn GmbH prüft im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens seit Februar 2021 die eingegangenen Einwendungen. Diese Planungsphase sollte im Februar 2024 mit dem Planfeststellungsbeschlussenden. Die Behörde hat eine Verlängerung des Zeitraums angekündigt. Danach besteht die Möglichkeit, gegen den Beschluss zu klagen. Einige der betroffenen Gemeinden und das Umweltforum mit verschiedenen Naturschutzverbänden haben schon angekündigt, dass sie klagen werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wird dann über die Rechtmäßigkeit der Planung entscheiden. Dieses Klageverfahren kann nochmals 2-3 Jahre dauern.

Planungsmängel

Die Planung arbeitet mit veralteten Prognosezahlen, die den Rückgang des Verkehrsaufkommens seit der Coronapandemie 2020 nicht berücksichtigen. In einer Hochrechnung des Verkehrsexperten Prof. Dr. Deiters bis 2030 würde die Auslastung der A33 Nord bei nur 16.000 KFZ/Tag liegen. Nach den Richtlinien für Autobahnbau liegt die Kapazität einer vierstreifigen Autobahn aber bei 20.000 - 70.000 KFZ/Tag. Wie unter “Klimaschutz“ erläutert, würde die A33 Nord durch bessere Erreichbarkeit im Nahbereich vor allem dazu führen, dass zusätzlicher Regionalverkehr neu entsteht, nur 43 % des besser fließenden Verkehrs wäre schon vorhandener Fernverkehr. Die Grundsätze des Bundesverkehrswegeplans “Ausbau vor Neubau“ und Engpassbeseitigung“ würden nicht eingehalten. Die A33 Nord leistet keine Entlastung für die B 68. Die B 68 könnte schon längst aus der Stadt verlegt werden, da es nur um wenige Fahrten des Schwerlastverkehrs zusätzlich geht, die ohne Probleme über A 1 und A 30 geführt werden könnten. Die Verlegung wäre ein Beitrag für einen etwas sichereren Radverkehr in Osnabrück, weil dann weniger ortsfremde LKW von ihren Navis in die Stadt geleitet würden.

Schutz der Umwelt


Land- und Forstwirtschaft
Der Bau wird zu einem Verlust von 52 Hektar Ackerböden und Waldflächen führen, der wertvolle Mutterboden ist unwiederbringlich verloren. Landwirt*innen müssen für die Autobahn enteignet werden. Die gewachsenen Nachbarschaften und Kulturlandschaften werden zerstört, der lokale Anbau von Lebensmitteln wird weiter reduziert.


Natur- und Artenschutz

Der Bau der Autobahn zerteilt ein europäisches Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet (FFH-Gebiet) und schädigt ein weiteres FFH-Gebiet. Viele naturschutzfachliche Untersuchungen wurden nicht korrekt durchgeführt (keine Bewertung der Lebensraumtypen, lücken- und fehlerhafte Biotopkartierung und Ausgleichsbilanzierung, keine Prüfung von FFH-Konflikten). Tourismus und Naherholung leiden unter der Zerschneidung des UNESCO Natur- und Geoparks.

Wasserschutz
Nach dem “Zukunftskonzept Wasserversorgung" des Landkreises von 2022 droht in unserer Region in Zukunft Wasserknappheit. Trinkwasser-gewinnungsgebiete und das Wasserschutzgebiet imbetroffenen Bereich Belm-Nettetal-Icker gilt es umso mehr zu schützen.


Klimaschutz

Stadt und Landkreis haben beschlossen, klimaneutral zu werden. Ein wichtiger Sektor, dessen CO2-Emissionen eingespart werden müssen, ist der Verkehr. Dazu ist es notwendig, die Verkehrsarten Bahn, Bus, Fahrrad und Fußverkehr attraktiver zu machen, um beim PKW-Verkehr zu Reduzierungen zu kommen. Die A33 Nord würde laut offizieller Hochrechnung jedoch sogar zu einer deutlichen Steigerung des örtlichen PKW-Verkehrs führen. Dieser Faktor heißt im Verkehrsplanungs-Deutsch “induzierter“ Verkehr, d.h. Verkehr entsteht ganz neu und zusätzlich dadurch, dass Ziele im Nahbereich dann besser zu erreichen sind. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass durch immer mehr Straßen immer mehr Verkehr entsteht, weil immer mehr Ziele wieder neu schneller erreichbar sind. Immer mehr CO2 wird frei. Die A33 Nord würde somit das Ziel der Klimaneutralität für Stadt und Landkreis noch schwerer erreichbar machen.